Nervensystem und Schlaf im Kontext Yoga / Yoga für einen verbesserten Schlaf
Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen, Schnarchen, zu wenig Schlaf und so weiter sind Situationen die viele von uns betreffen. Warum ist das so und wie können uns verschiedene Yogapraktiken dabei unterstützen?
Warum brauchen wir Schlaf?
Schlaf ist ein wichtiges und oft unterschätztes Werkzeug unserer Regeneration. Körperlich als auch mental. Im Schlaf regenerieren wir unsere Zellen, verarbeiten das Erlebte im Alltag und tanken neu Energie für den nächsten Tag. Unser Körper drückt also eine Art Reset-Knopf.
Damit wir gut schlafen, passiert erstmal eine hormonelle Umstellung im Körper – Serotonin, unser „Glückshormon“ wird zu Melatonin, unser „Schlafhormon“, umgewandelt. Beides hast du sicher schon einmal gehört!
Aber was stört nun unseren Schlaf? Und welche Yogapraktiken könnten uns am Abend integriert dabei helfen, erholsamer zu schlafen?
Wann warst du das letzte Mal in Stille?
Im Alltag sind wir meist ganz vielen Stimuli, wie Licht, Geräuschen, Handyaktivitäten, Verkehr etc ausgesetzt. Das erfordert ganz schön viel Konzentration und Energie für unser Gehirn. Und wann haben wir und unser Nervensystem eine Pause? Gar nicht so eine leichte Frage oder? Oft nehmen wir Momente der Stille dann als unangenehm war und lenken uns mit Musik oder dem Handy ab, um doch weniger uns und unsere Gedanken und mehr schnelle Belohnung wahrzunehmen. Ein Teil des Nervensystems, das autonome Nervensystem, besser bekannt als Sympathikus und Parasympathikus, kann hierbei schnell mal aus der Balance kommen.
Sympathikus ist unser aktivierender Teil (fight-or-flight-mode), unser Parasymapthikus der beruhigende Teil (rest-and-digest-mode). Beide sind immer gleichzeitig Aktiv und wechseln sich im Alltag im besten Fall wie gute Kollegen in ihrer Arbeit ab.
Und was hat Yoga damit zu tun?
In verschiedensten Yogapraktiken, Asana – Meditation – Pranayama, versuchen wir tiefer in unser Sein einzutauchen, unsere Gedanken und damit Prana (kennst du vielleicht schon aus dem letzten Blogpost) zu beruhigen. Wir kultivieren Annahme von dem was da ist und üben uns in Konzentration auf den gegenwärtigen Moment. Über Asanas, sprich die körperliche Praxis fällt uns das zu Beginn am einfachsten. Eine schöne Art dein Nervensystem zu regulieren und dich wahrzunehmen ist Yin Yoga.
Shapes, wie sie im Yin Yoga genannt werden, wie die Raupe, der schlafende Schwan, der Schmetterling oder der liegende Twist können wir dir ans Herz legen. Bilder dazu findest du auf unserem Instagram. Auch in unserer 300h Ausbildung in Indien im Mai und der 100h Ausbildung im Noden von Hamburg tauchen wir nochmal tiefer darin ein.
Und was ist mit den anderen Teilen von Yoga?
Richtig erkannt, können wir auch Meditation und Pranayama nutzen. Bei den Atemtechniken ist hier z.B. Bramari- oder humming bee zu nennen. Durch die sanften Töne, die wir hier beim Ausatmen erzeugen, stimmulieren wir über den Nervus Vagus unseren Parasympathikus.Genaueres dazu folgt bald!
Eine Meditation kann am Anfang herausfordernd sein. Probier es gerne mal mit einer geführten Atemmediation oder einem geführtem Yoga Nidra. Und auch hierbei gilt: lass dir Zeit und Raum wahrzunehmen, wie du und dein Nervensystem darauf reagieren. Nicht alles passt für jede gleich gut und es gibt durchaus mehr Faktoren, die deinen Schlaf beeinflussen.
Diese Tools können dennoch hilfreich sein, eine Abendroutine zu erschaffen, die dich und dein Nervensystem auf einen erholsamen Schlaf vorbereiten.