Vinyasa Yoga: Bedeutung, Herkunft und moderne Praxis

Vinyasa Yoga: Bedeutung, Herkunft und moderne Praxis

Vinyasa Yoga ist eine dynamische und fließende Form des Yoga, die Atem und Bewegung harmonisch miteinander verbindet. In diesem Blogbeitrag erfährst du, was Vinyasa bedeutet, woher es stammt und wie es in der heutigen Praxis angewendet wird.

Was bedeutet Vinyasa?

Der Begriff "Vinyasa" stammt aus dem Sanskrit und setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Vi bedeutet "auf eine bestimmte Weise" und Nyasa bedeutet "platzieren". Wörtlich übersetzt heißt Vinyasa also "etwas bewusst anordnen oder setzen". In der Yogapraxis beschreibt es eine fließende Sequenz von Bewegungen, die mit der Atmung synchronisiert werden.

Die Herkunft des Vinyasa Yoga

Vinyasa Yoga hat seine Wurzeln im traditionellen Hatha Yoga und wurde insbesondere im 20. Jahrhundert durch das Ashtanga-Yoga-System von Sri K. Pattabhi Jois weiterentwickelt. Diese Praxis legt großen Wert auf eine festgelegte Reihenfolge von Asanas, die mit präzisen Atemmustern verbunden sind.

Die Zählweise im Vinyasa Yoga

Im klassischen Ashtanga Yoga wird jede Bewegung genau gezählt, sodass jede Ein- und Ausatmung mit einer bestimmten Pose verknüpft ist. Eine typische Vinyasa-Sequenz umfasst Sonnengrüße, Standhaltungen und Sitzhaltungen, die durch fließende Übergänge verbunden werden. Diese Struktur hilft, die Atmung zu kontrollieren und die Konzentration zu fördern.

1. Traditionelles Vinyasa-Zählen (Ashtanga Yoga)

  • Wird oft im Sanskrit angesagt, z. B.:

    • Ekam (1) – Einatmen

    • Dve (2) – Ausatmen

    • Trini (3) – Einatmen

  • Wird v. a. in traditionellen Ashtanga-Sequenzen genutzt, um Atem und Bewegung zu synchronisieren.

2. Atem-basierte Zählweise

  • Bewegungen werden durch Ein- und Ausatmung gezählt.

  • Beispiel für Sonnengruß A:

    • Einatmen – Arme nach oben

    • Ausatmen – Vorbeuge

    • Einatmen – Halbe Vorbeuge

    • Ausatmen – Chaturanga

    • etc.

3. Flow-Zählweise

  • Zählt die gesamte Sequenz als eine Einheit (z. B. „5 Runden Sonnengruß A“).

  • Wird oft in moderner Vinyasa-Praxis genutzt.

4. Mantra-basiertes Zählen

  • Kombination aus Bewegungen und Mantras, z. B. die sieben Bewegungen des Atems mit Sanskrit-Worten.

Vinyasa im Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga ist eine der bekanntesten traditionellen Formen des Vinyasa Yoga. Es basiert auf festgelegten Serien von Asanas, die über Vinyasa-Bewegungen miteinander verknüpft sind. Die Praxis folgt dem "Tristana"-Prinzip, das drei wesentliche Elemente umfasst:

  1. Ujjayi-Atmung – Eine spezielle Atemtechnik, die Wärme im Körper erzeugt.

  2. Bandhas – Energieverschlüsse, die Stabilität und Kraft verleihen.

  3. Drishti – Fokuspunkte zur Förderung der Konzentration.

Durch die Verbindung dieser drei Elemente entsteht eine kraftvolle, meditative Yogapraxis.

In Vinyasa Yoga gibt es verschiedene Zählarten, insbesondere wenn es um den Übergang zwischen Asanas und das traditionelle Vinyasa Counting (wie im Ashtanga Yoga) geht. Hier sind einige wichtige Zählweisen:

Vinyasa als allgemeines Prinzip

Der Begriff Vinyasa wird oft für jegliche Form von atmungssynchronisierter Bewegung im Yoga verwendet. Während Ashtanga Yoga feste Serien vorgibt, ermöglicht Vinyasa Yoga kreative, fließende Übergänge zwischen den Asanas. Dadurch entsteht eine flexible und individuell anpassbare Praxis.

Die klassische Vinyasa-Sequenz

In der modernen Yogapraxis, insbesondere im Ashtanga- und Power-Yoga, wird "Vinyasa" oft als Kurzform für eine bestimmte Abfolge genutzt:

  • Chaturanga Dandasana (Viergliedrige Stockhaltung)

  • Urdhva Mukha Svanasana (Aufwärtsgerichteter Hund)

  • Adho Mukha Svanasana (Abwärtsgerichteter Hund)

Diese Sequenz ist ein zentraler Bestandteil vieler Yogastunden und dient dazu, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit zu fördern. Wenn ein Yogalehrer sagt "nimm ein Vinyasa", ist meistens genau diese Abfolge gemeint.

Vinyasa Yoga: Flexibilität und Kreativität

Während Ashtanga Yoga strikte Abläufe vorgibt, ist Vinyasa Yoga offener und kreativer. Lehrer gestalten ihre Stunden individuell und kombinieren verschiedene Asanas zu einzigartigen Flows. Diese Flexibilität macht Vinyasa Yoga besonders attraktiv für Menschen, die eine abwechslungsreiche und dynamische Praxis suchen.

Fazit: Der Unterschied zwischen allgemeinem und spezifischem Vinyasa

  • Breite Definition: Vinyasa beschreibt das allgemeine Prinzip von fließenden, atmungssynchronisierten Bewegungen, unabhängig von einer bestimmten Abfolge.

  • Spezifische Praxis: Die klassische "Chaturanga-to-Down-Dog"-Sequenz ist eine standardisierte Anwendung dieses Prinzips, die im modernen Yoga weit verbreitet ist.

Vinyasa Yoga bietet eine ideale Kombination aus Bewegung, Atmung und Meditation. Egal, ob du eine strukturierte Praxis wie Ashtanga bevorzugst oder kreative Flows genießt – Vinyasa Yoga hilft dir, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Probier es aus und erlebe die kraftvolle Dynamik dieser einzigartigen Yogarichtung!

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